Viele Bauherren bauen ja heutzutage schlüsselfertig… wer hat schon die Zeit, wirklich viel selbst am Haus zu machen oder aber einzeln vergebene Gewerke zu koordinieren? Okay… es gibt da die Ausbauhaus-Bauherren, vor denen ich im höchsten Respekt den Hut ziehe… aber die meisten von uns…

Dem aktuellen Beitrag im Baublog der Bodenseehaus-Bauherren Karen und Jürgen merkt man eingangs nicht an, dass er sich mit dem Problem “Schlüsselfertiges Bauen” beschäftigt. Zunächst geht es, so meint man, um Frisuren und Kosmetikprodukte…

“… Samstag, 8:15 Uhr, München: Abfahrt Richtung Ulm zum Heizungsbauer (Runde 2 – diesmal soll nur kurz sein). Die Frisur sitzt. …”

Okay, die Runde mit dem Heizi soll kurz sein. Kurz sein heisst bei den beiden:

“… Das Gespräch war auf 3 Stunden angesetzt …”

Man beachte das Präteritum…

“… Und je länger das Gespräch, desto tiefer die Details… Berechtige Frage der Baufrau: Muss man das alles wissen (wir bauen doch schlüsselfertig)? Faire Antwort […]: Ja. …”

Die Begründung liefern Karen und Jürgen gleich mit. Haustechnik ist heutzutage außerordentlich komplex (Anmerkung: teilweise, weil der Gesetzgeber das so will) und der Bauherr sollte schon wissen, welcher Handwerker am Bau wann was wie machen soll… und am besten auch noch, warum. Keine leichte Aufgabe.

“… Bleibt nur die Frage zu klären: wie bauen weniger interessierte Bauleute mit weniger Zeit ein Haus? …”

Gute Frage. Vielleicht ist genau das der Grund des immensen Erfolges, den die Großen der Branche haben. Sie bieten in deutscher Gründlichkeit weitgehend typisierte Häuser mit zwar hoch individuellen, dennoch aber standardisierten Lösungen, der Bauherr selbst kann diesen Lösungen guten Gewissens vertrauen. Abweichungen vom Standard – und sei es nur die Wahl einer anderen Heizungslösung – können dann aber leicht zu Problemen führen… oft genug liest man davon in Baublogs.

Karen und Jürgen typisieren gleich mal die Lösungen… typisch deutsch halt 😉

“… Tipp an alle zukünftigen Bauherren: Entweder eine gaaaanz einfache Haustechnik bestellen ODER einen wirklich guten Planer/Architekten an der Hand haben, der sich um die vielen – aber für die spätere Funktion wichtigen! – Details kümmert ODER selbst viiiieeeel Zeit investieren und […] kräftig in den einschlägigen Internetforen lesen […] Ideal wäre noch ein Studium der Regelungstechnik… “

Gerade das Studium der Internetforen kann unbedarfte Leser ohne abgeschlossenes Studium der Regelungstechnik jedoch an den Rand des Wahnsinns treiben. Mein ergänzender Rat: Foren mit Bedacht studieren… und nicht jedem selbst ernannten Experten vertrauen.

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