… dann kann er was erzählen.
Eines noch vorausgeschickt: Ich selbst bin zwar eher zisternenskeptisch eingestellt, dieser Beitrag allerdings soll die Leser von baublogs.info nicht pro oder kontra Zisterne agitieren. Dafür gibt es einen gesonderten Beitrag 😉
Also: Wenn einer eine Zisterne baut, dann kann er was erzählen. Dafür gibt es klassischerweise das Instrument des Baublogs, und das ist auch gut so.
Christiane und Alexander, die mit Keitel Haus bauen, bauen noch keine Zisterne. Christiane und Alexander haben allerdings den Plan, eine Zisterne zu bauen. Ob sie den Plan umsetzen, steht auf einem anderen Blatt. Wieso das so ist, schildern sie in ihrem Baublog.
“… So, Freunde des Wassersparens, hier mal ein kleiner Schwank von unserer Stadt. …”
Die beiden bauen in Rheinland-Pfalz. Wo genau, verraten sie nicht, aber eins ist sicher: Die Stadt (oder aber der dort tätige Abwasserzweckverband), in der sie bauen, ist entweder chronisch pleite oder ganz besonders raffgierig. Oder beides gleichzeitig.
Nun, wir haben ja eine wissenschaftliche Ausbildung genossen und nähern uns dem Problem sachlich und strukturiert.
“… Punkt 1) wären da die Schmutzwassergebühren. …”
In durchaus bemerkenswerter Höhe. Und es handelt sich wirklich nur um Gebühren, da ist noch kein Handschlag irgendeines deutschen Handwerkers abgegolten. Kein Meter Graben, kein Meter Rohr. Gebühren. Für die Stadtkasse.
“… Punkt 2) ist die Niederschlagsgebühr. …”
Dass man als Bürger dieser freiheitlich-demokratisch verfassten Republik dafür zahlt, dass es regnet, ist zwar kein Allgemeinwissen, aber leider Tatsache.
“… Jegliche Erklärungen, dass wir eine Zisterne haben mit Sickergrube, dass kein Tropfen Regenwasser in den Kanal abgeführt wird, dass alles auf dem Grundstück auch versickert, trifft auf taube Ohren. …”
Logisch. Wer chronisch pleite oder ganz besonders raffgierig ist, nutzt jede Chance, wehrlose Bürger auszunehmen. Wirklich jede Chance. Die Kommune, in der Christiane und Alexander bauen, ist aber nicht nur entweder chronisch pleite oder ganz besonders raffgierig, sie beschäftigt auch ganz besonders raffinierte Gebührenerfinder:
“… Noch schöner an der Sache ist: Wir haben einen Mischwasserkanal, also noch nicht mal einen extra Kanal fürs Regenwasser. Ich zahl also für ein und denselben Kanal 2 Mal die Bereitstellungsgebühr. …”
Kreativ, gell 😛
Naja, die ganzen Gebühren inklusive einiger ebenso kreativ erdachter Zuschläge summieren sich, und zwar gewaltig.
“… Alles in allem macht das 15000,-€ nur erstmal an Gebühren, ohne das auch nur das geringste am Grundstück bzw. am Haus gemacht wurde. …”
Das Ende vom Lied:
“… Wir werden wohl keine Zisterne bauen, da man uns mehr bestraft als das man den schonenden Umgang mit unseren Ressourcen belohnt. …”
Irgendjemand, der das nicht versteht?