Zu jedem ordentlichen Haus gehören die Hausanschlüsse. Sie verbinden das Haus und seine Bewohner mit einigen Annehmlichkeiten der Zivilisation – wie Elektrizität und Trinkwasser. Einer ganz besonderen Erfindung, nämlich dem Mehrspartenhausanschluss, widmen Silke und Torsten, die mit Meisterstück Haus bauen, einen eigenen Beitrag in ihrem Blog.

“… Es handelt sich um ein System für die gemeinsame Hauseinführung von Strom, Wasser, Gas und Breitband/Telefon. Es wird nur ein 20cm Durchmesser Wanddurchbruch benötigt und der MSH-Anschluß beinhaltet wiederum 4 kleinere Rohre mit jeweils 7,5cm, also 4 in sich geschlossene Sub-Systeme (Mantelrohre), welche im gesamten durch das Futterrohr und die beiden Dichtungen auf Innen- und Außenseite abgedichtet werden. …”

Was denkt der Bauherr in diesem Fall?

“… alles übersichtlich, einfache Handhabung, vereinfachter Einbau durch Bauherr ohne Drehmomentschlüssel möglich, zusätzliche “vereinfachte” Dichtheitsprüfung, nur eine Kernbohrung, Reserve (wegen Nicht-Verwendung Gas), geringer Platzbedarf, Reduzierte Anzahl Wärmebrücken usw. …”

So weit die Theorie. Nun die Praxis.

Silke und Torsten entschieden sich für den MSH. Offenbar sind verschiedene Systeme am Markt, Silke und Torsten wählten den MSH von Hauff-Technik. Alle in Frage kommenden Versorger stimmten der Verwendung des MSH zu. Aber…

“… Was mir aber zu diesem Zeitpunkt keiner erzählen konnte (oder auch wollte), war der Umstand, dass eben auch keiner der Versorger im Zuge der Hauseinführung diesen Anschluss auch physisch installieren würde. …”

Kenner kennen den Fachbegriff: bauseits! Dieser Begriff kann einerseits bedeuten, dass der Bauherr selbst – mehr oder weniger geschickt – selbst Hand anlegt. Er kann aber andererseits auch bedeuten, dass der Bauherr in eigener Regie eine Firma bindet, die das für ihn erledigt. Silke und Torsten waren für *andererseits*, unter anderem weil der erforderliche Drehmomentschlüssel nicht so leicht im Handel erhältlich war. *Andererseits* sollte also der örtliche Installateur erledigen…

“… Was ich allerdings dort erlebt habe, hat mich dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. […] Zunächst konnte ich die Reaktion nicht richtig deuten, als der geschäftstüchtige Herr mir dann aber einen MSH von Doyma verkaufen wollte und mir erklärte, ich solle den bei Hauff wieder zurückgeben, wurde mir schlagartig bewusst, warum man kurz zuvor so zögerlich auf den vorhandenen Hauff-MSH im Kofferraum reagiert hat. …”

Gibt es Fragen?

“… Das nenne ich mal geschäftstüchtig …”

Keine weiteren Fragen.  Doch die Welt ist groß, und es gibt der Fachbetriebe des Deutschen Handwerks sehr, sehr viele…

“… Weitere Installateure sahen sich ebenfalls kurzfristig nicht in der Lage, bei der MSH-Installation behilflich zu sein und so musste eben Plan B herhalten 😉 …”

Plan B hiess in diesem Fall *einerseits*. In einer Hauruck-Aktion mit hilfsbereiten Fachleuten der örtlichen Stadtwerke und des Elektrikers wurde das Projekt MSH bewältigt. Rein zufällig hatte tatsächlich einer der beiden freundlichen Helfer den passenden Drehmomentschlüssel dabei.

“…  Abschließend daher vielen herzlichen Dank an die Beteiligten, die uns für einige schlaflose Nächte entschädigt und weitere solche vermieden haben[… ] Als da wären […] Die Nachbarn für Kaffee und lästernde, räusper, aufmunternde Worte 🙂 …”

Naja… wer Nachbarn hat, braucht keine Feinde… altes Häuslebauersprichwort 😉

All denen, die wie Silke und Torsten mit einem Mehrspartenhausanschluss liebäugeln, sei der betreffende Beitrag in ihrem Blog ans Herz gelegt. Er vermittelt – weit über die hier spöttisch bis zynisch kommentierten Zitate hinaus – wertvolles Hintergrundwissen.

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