Anja und Mario bauen mit FingerHaus. Noch gibt es kein Haus. Es wird auch sobald keines geben:
“… Aufgrund der geplanten Erschliessung haben wir den Termin für die Hausstellung um zwei Wochen von KW 29 auf KW 31 verschoben. Letzte Woche hat FingerHaus den Stellungstermin dann noch mal um zwei Wochen auf KW 33 geschoben, da in KW 31 Betriebsferien sind. …”
Das sind vier Wochen hinter dem Plan? Was ist passiert?
Anja und Mario bauen nicht in einem frisch erschlossenen Baugebiet, sondern in einer Baulücke im “gewachsenenen” Ortskern. Kenner wissen: die Medien liegen mal hier, mal da, manchmal gar nicht da, und nicht immer da, wo sie laut vergilbtem Leitungsplan eigentlich liegen sollten. So ähnlich beim Grundstück der beiden:
“… Wir haben zwar einen Abwasserschacht auf dem Grundstück, allerdings ist noch nicht klar ob wir diesen verwenden dürfen. Laut Aussage der Gemeinde ist dieser unterdimensioniert […] und man befürchtet, dass er das Abwasser nicht fassen kann. Ein zweiter (grösserer) Kanal liegt in der Strasse in der Nähe unseres Grundstückes. Allerdings liegt dieser Kanal höher als unser Keller. Dorthin zu entwässern ist natürlich möglich, aber kostet ne Stange Geld. …”
Stichwort Schwarzwasserhebeanlage und dergleichen. Zu berücksichtigen waren auch die Planungen der Nachbarn, die zeitgleich mit Anja und Mario bauen und vor ähnlichen Problemen stehen. Alles schien sich nach Monaten einzurenken… Und so gab es vor knapp zwei Wochen den einen, den wichtigen Ortstermin, der alle Fragen lösen sollte…
“… Statt die Details zu besprechen wurde das ganze Konzept in Frage gestellt. …”
Weil die Nachbarn schlicht mit ihrer Planung noch nicht so weit sind. Die Baustelle sollte also weiter im Dornröschenschlaf verharren, was den beiden nun überhaupt nicht recht war. Anja und Mario haben sich nun aber entschieden, nicht länger zu warten.
“… Da wir jetzt die Nase voll haben und nicht länger warten wollen, haben wir den Keller ohne die Durchführungen in Auftrag gegeben. Diese müssen wir dann (gegen Mehrkosten) nachträglich ausführen lassen. …”
Die Durchführungen werden dann gemacht, wenn das Entwässerungskonzept – irgendwann – mal steht. Hoffentlich noch vor dem Einzug… Wenige Tage später rückte dann auch schon der Tiefbauer an:
“… Unser Erdbauer ist wie sein Ruf. Schnell und zuverlässig. …”
Nette Nachbarn verleihen und verschenken Baustrom und Bauwasser… das Leben könnte so schön sein 😉
Letzten Montag – Mittsommer – folgte der nächste Schritt:
“… Mit viel Herzblut machten wir uns dann, mit freundlicher Unterstützung des Vermessers und seiner Frau, an die Arbeit und haben das Schnurgerüst aufgestellt. …”
Gestern nun war die Bodenplatte an der Reihe… und fast wäre – Firma Kellerbau Pfullendorf – ein kaum zu heilendes Malheur passiert:
“… Pünktlich zur Mittagspause waren sie soweit fertig, dass sie gelassen auf die Betonmischer warten konnten – wäre da nicht der Prüfstatiker gewesen und hätte bemängelt, dass noch haufenweise Stahl neben anstatt in der Bodenplatte liegt. …”
Verständlicherweise hatten Anja und Mario wenig Lust, den Kölner U-Bahn-Bau auf ihrem Latifundium nachzustellen, also
“… wurde unter heftigem Gemecker der für die Erdbebenzone 3 fehlende Stahl doch noch eingearbeitet. …”
Und landet nicht im Tausch gegen drei Kästen Pils und eine Granate beim nächsten Schrotthöker. Ein dreifach Hoch auf das Deutsche Handwerk 🙁 Auch mit dem Erdbauer gab es dann noch Ärger, doch das lest dann bitte selbst im Blog der beiden nach.