Sven baut in Münster ein Passivhaus in Holzrahmenbauweise. Er hat sich – Respekt! – dafür entschieden, das Projekt Eigenheim ohne Unterstützung eines der klassischen Fertighaushersteller zu realisieren. Statt dessen gibt er die einzelnen Gewerke, also auch den Holzrahmenbau, getrennt in Auftrag. Den Holzrahmenbau hat Sven an die Holzpunkt GmbH & Co.KG aus Ennigerloh vergeben.

Die Wandkonstruktion ist passivhaustypisch aufwändig und hoch gedämmt. Ein 20 cm starker Holzrahmen, der mit Zellulose ausgefüllt wird, bildet zunächst die Basis der Wandkonstruktion. Nach außen schliesst sich eine 8 cm starke Holzwolleplatte an, auf die der Putz aufgebracht wird. Nach innen trennt den Basisholzrahmen eine (vermutlich 10 mm starke) OSB-Platte von einem zweiten, 10 cm starken Holzrahmen, der als Installationsebene dient. Aus Kostengründen wird die Installationsebene nicht mit Zellulose, sondern mit der preiswerteren Mineralwolle ausgefacht. Zum Inneren des Hauses hin folgt dann die klassische Kombination einer (vermutlich 10 mm starken) OSB-Platte mit einer 12,5 mm starken Gipskartonplatte. Für das Gefach resultiert ein hervorragender u-Wert von 0,10 W/K*qm.

Viele Überlegungen hat Sven die Entscheidung pro und contra Keller gekostet. Ein Keller ist speziell bei Passivhäusern nicht ganz unkritisch, doch Sven hat auch einen Punkt in seine Überlegungen einbezogen, der selten genannt wird:

“… Der Grundwasserspiegel ist recht hoch, so dass man – auch bei guter Ausführung – sich nicht darauf verlassen kann, dass man nicht in 20 oder 30 Jahren den Keller ausgraben und neu abdichten muss. …”

Die Entscheidung von Sven überrascht nicht:

“… Der […] Keller ist zu Gunsten einer großzügigeren Grundfläche […] gestrichen worden. …”

Obwohl Sven ein Passivhaus baut, muss er Sorge dafür tragen, dass der geringe Restwärmebedarf durch eine Heizung gedeckt wird. Das geschieht einerseits über einen kleinen Pelletsofen mit Wassertasche, andererseits wird die Zuluft für die kontrollierte Wohnraumlüftung mittels eines Sole-Erdwärmetauschers vorgewärmt. Dennoch…

“… Ob und in welcher Form wir auch auf eine “Angstheizung” (beispielsweise im Bad) zurückgreifen, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. …”

Ich bin sicher, Sven wird sich dafür entscheiden 😉 (der Autor von baublogs.info wird zwar kein Passivhaus, dennoch aber ein gut gedämmtes Heim errichten… und hat sich für das Badezimmer exakt so entschieden).

Seit Ende des letzten Jahres laufen – nicht unerheblich behindert durch den auch im Münsterland außergewöhnlich strengen Winter – die Arbeiten für die Gründung und die Bodenplatte. Ende März hofft Sven, das Haus montieren lassen zu können.

Für sein Bauvorhaben, über das er in seinem Blog “Bautagebuch der Henneboels” berichtet, wünschen wir Sven und Familie viel Erfolg.

Sein Blog und andere, nicht einem der klassischen Fertighaushersteller zuzuordnende Blogs, findet ihr hier.

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