Die US-Notenbank hat den Diskontsatz von 0,50 auf 0,75 Prozent angehoben. Zwar betonte die Fed, dass sie die Leitzinsen noch für längere Zeit auf niedrigem Niveau belassen will. Dennoch setzt sich im Markt immer stärker die Meinung durch, dass es spätestens im zweiten Halbjahr 2010 zu ersten Leitzinserhöhungen kommen wird, die höhere Baufinanzierungszinsen im Winterhalbjahr 2010/2011 nach sich ziehen könnten.
Dr. Errit Schlossberger, Geschäftsführer des unabhängigen Verbraucher- und Vergleichsportals FinanceScout24, empfiehlt lange Laufzeiten, weil auch hier die Konditionen derzeit noch günstig seien. Das Zinsniveau werde nach seiner Auffassung in den kommenden Jahren eher steigen als fallen. Wer nur auf zehn Jahre abschließe, riskiere also später eine drastische Verteuerung der Kreditkosten. Wichtig zu wissen: In Deutschland haben Darlehensnehmer das Recht, nach zehn Jahren ihren Kredit zu kündigen. Ist zu diesem Zeitpunkt das Zinsniveau günstiger als das für den laufenden Kredit vereinbarte, kann also in einen Kredit mit günstigeren Bedingungen gewechselt werden. Idealerweise bei der gleichen Bank, das spart etwaige Kosten für Umschreibungen der Grundschuld.
Doch wie können sich Bauherren in spe die attraktiven Baufinanzierung Zinsen sichern, wenn bis zum ersten Spatenstich noch mehrere Monate oder gar ein bis zwei Jahre vergehen werden? Mit einem so genannten Forward-Darlehen lassen sich in Erwartung steigender Zinsen die heutigen Konditionen sogar für mehrere Jahre vormerken – allerdings nicht umsonst. Die Bank verlangt Zinsaufschläge für jeden Monat Wartezeit. Je länger die Vorlaufzeit ist, bis das Darlehen in Anspruch genommen wird, desto höher liegt der Zinssatz. Derzeit steigen die Aufschläge für Forward-Darlehen – Schlossberger zufolge ein wichtiges Zeichen für eine bevorstehende Zinswende.
[Quelle: Finanzscout24]